445 – Armes reiches Madl
Bürgermeister Fellbacher wartete vor dem Rathaus. Gegenüber, vor der Kirche, stand sein Freund, Pfarrer Zandler.
Er unterhielt sich mit zwei älteren Frauen, die Gießkannen trugen. Der Geistliche sah zu Fellbacher herüber.
»Hast einen Augenblick Zeit?«, rief Fellbacher ihm zu und winkte mit beiden Armen.
In diesem Augenblick hielt Toni mit seinen Geländewagen an.
»Grüß dich, Fellbacher! Mei, machst Frühgymnastik auf der Straße?«
»Red keinen Schmarrn, Toni!«, schnauzte Fellbacher ihn an.
»Mei, Fellbacher, man wird doch noch einen Scherz machen dürfen? Hast schlechte Laune?«
»Ich habe keine schlechte Laune!«
»Dann hast dich geärgert, wie?«
»Geärgert, des ist eine Untertreibung! Ich bin sauer. Des werden mir diese Hornochsen büßen!« Fellbacher war außer sich.
»Ich stell mein Auto ab und komm einen Augenblick ins Rathaus.