425 – Entscheidung am Berg
»Wie lange braucht ihr noch? Wann fließt des Bier durch die neue Leitung?«, fragte Toni die drei Handwerker.
Sie werkelten unter der Terrasse der Berghütte und verlegten dort die neue Bierleitung aus Kupferrohr. Sie führte aus dem angebauten Schuppen der Berghütte, um selbige herum, unter der Terrasse ins Haus und kam unter der Theke im Wirtsraum hervor.
»Hab’ noch ein bissel Geduld, Toni. Wir sind gleich soweit. Es dauert nimmer lang.«
Toni rieb sich das Kinn. Er überlegte, ob es sinnvoll war, ein weiteres Bierfass anzustechen, wie es früher üblich war. Toni ging auf der Terrasse der Berghütte von Tisch zu Tisch und sprach mit seinen Gästen.
»Es soll nimmer lang dauern, bis des Bier wieder aus dem Bierhahn fließt. Danach gibt es eine Runde Freibier.«
Alle waren bereit, zu warten, machten aber den einen oder anderen Scherz.
»Hoffentlich verdursten wir bis dorthin nicht«, witzelte ein Hüttengast.
»Ich kann dir ein Glas schönes frisches Quellwasser bringen.«
»Toni, wir sollen Wasser saufen wie das liebe Vieh?«
»Ihr könnt euch vorstellen, es sei Bier!«
»Toni, du bist schon ein toller Bursche, ein prima Hüttenwirt, aber Quellwasser in Bier zu verwandeln, des schaffst selbst du net.«