
416 – Ein starkes Madl weiß, was es will
Anna streckte in der Dunkelheit des Schlafzimmers die Hand aus. Liebevoll streichelte sie Tonis Wange.
»Schatz, kannst du wieder nicht schlafen?«
»Ich wollte dich net stören, Anna!«
»Das tust du nicht. Aber deine Unruhe bringt dich nicht weiter. Du mußt schon noch ein wenig Geduld haben. Es werden doch höchstens nur noch einige Tage sein, Toni.«
»Ich weiß! Das sag ich mir auch!«
Anna schmunzelte vor sich hin.
»Toni, die Schreiben der Behörde in Kirchwalden werden schon kommen. Du weißt doch, wie Ämter sind. Immerhin wissen wir über den Bürgermeister Fellbacher, daß unsere Sache entschieden ist und zwar in unserem Sinn, ohne daß es zu Nachfragen, Verzögerungen oder sonst etwas gekommen ist.«
»Ich weiß! Das sage ich mir auch!« wiederholte Toni und seufzte.
»Toni, im Fall unserer Adoption geht es viel schneller als bei einer natürlichen Schwangerschaft. Die dauert neun Monate.«
»Des weiß ich, Anna!