
379 – Martin macht Adrian Mut
Die Morgensonne schien durch die raumhohen Glastüren. Sie führten von der großen Schlossküche in den Garten, den Zenzi vor vielen Jahrzehnten angelegt hatte.
Zenzi hatte bereits für Tassilo und sich gedeckt. Beide waren sie Frühaufsteher. Sie genossen die gemeinsame Stunde, während alle anderen noch schliefen. Diese Zeit gehörte nur ihnen.
Zenzi goss den nach alter Tradition aufgebrühten Kaffee durch das Sieb in die Thermoskanne und stellte sie auf den Tisch. Sie hörte Schritte.
»Ah, da kommt er«, murmelte sie vor sich hin.
»Guten Morgen, Zenzi!«
»Dir auch einen guten Morgen, Tassilo! Hast du gut geschlafen?«, fragte Zenzi.
»Ja, ich kann nicht klagen. Und du? Du bist spät ins Bett gegangen. Ihr wart noch lange im Park, du und Lotti. Ich wollte auf dich warten, aber Otti drängte mich, schlafen zu gehen. Sie kenne meine Neugierde, hat sie gesagt, aber heute sei auch noch ein Tag.«