105 – Verliebt in einen Vagabunden
Toni und Anna kurvten in ihrem Geländewagen durch Kirchwalden.
»Also, wenn wir jetzt net bald einen Parkplatz finden, dann fahren wir zum Leo und bitten ihn, unser Auto auf dem Hof des Bergwachtgeländes abstellen zu dürfen. Des ist ja grauselig mit dem Verkehr heute!«
Toni bog in die nächste Gasse ein.
»Schau, Toni, dort hinten ist ein Parkplatz!«, sagte Anna.
»Des ist gut! Mei, so viel Verkehr habe ich in Kirchwalden schon lange nimmer erlebt. Der Parkplatz liegt ideal am Rande der Altstadt. Von hier aus ist es net weit in den kleinen Schmuckladen. Wenn wir beim Leo geparkt hätten, wär’s ein ganzes Stück Weg weiter gewesen.«
Toni parkte ein, sie stiegen aus.
»Wenn ich mir die vielen Leute ansehe, dann bin ich für unser Leben doppelt dankbar, Toni. So ein Trubel mit den Autos und den Fußgängern! Ich kann mir nicht mehr vorstellen, in einer Stadt zu leben. Ich frage mich, wie ich das früher ausgehalten habe.«
»Du hast nichts anderes gekannt, Anna. Und von den Vorzügen eines ruhigen Lebens in den Bergen hast net einmal geträumt.«
»Das stimmt! Doch jetzt bin ich sehr glücklich.«
Hand in Hand gingen Toni und Anna durch die enge Gasse. Sie fanden den Laden. In dem kleinen Schaufenster lagen Schmuckstücke aus. Daneben war die Ladentür. Eine altmodische Glocke bimmelte über der Tür, als sie eintraten. Ein alter Mann in einem weißen Kittel kam hinter einem Vorhang hervor, offensichtlich lag dahinter eine kleine Werkstatt.
»Grüß Gott, die Herrschaften«, grüßte er freundlich.
Toni und Anna lächelten ihm zu und begrüßten ihn.
»Wir würden gerne den Inhaber sprechen.«
»Der