
122 – Endlich finden sich zwei Herzen
Die Sonne stand tief über den Bergen von Waldkogel. Es war ein herrlicher Sommerabend. Ein sanfter Wind wehte von den Bergen herunter.
Ewald Ziegler saß auf der Bank neben der Haustür des Ziegler Hofes und rauchte seine Pfeife wie jeden Abend. Es war sein Ritual, den Tag ausklingen zu lassen.
Seine Frau Lore kam und setzte sich neben ihn. Sie legte die Hände in den Schoß.
Ewald sah sie verwundert an. »Heute Abend keinen Strickkorb?«, sagte er knapp. »Ist dir die Wolle ausgegangen?«
»Mir geht die Wolle niemals aus. Ich sorge immer dafür, dass ich genug Vorrat habe«, antwortete Lore.
»Und warum strickst dann nicht? Jahrzehnte sitzen wir abends hier zusammen. Ich qualme ein bisserl. Nun ja, meistens ist die Pfeife kalt. Du strickst.«
»Stimmt, aber heute ist mir nicht danach, Ewald.«