19 – Es wird alles gut, kleine Maxi
Die kleine Kathrin schmiegte sich an ihre Mutter. »Wie heißt das, wohin wir fahren, Mutti?«
»Das ist das Kleine Walsertal, mein Schatz. Dort liegt hoch oben in den Bergen der Ort Steinried. Dort war ich mit Vati schon, als du noch nicht geboren warst. Uns hat es immer sehr gut gefallen. Wir werden in der Pension Nebelhorn wohnen. Weißt du, das Nebelhorn ist ein großer Berg in der Nähe.«
»Aber wird es dort auch Kinder geben, mit denen ich spielen kann, Mutti?« Die knapp sechsjährige Kathrin zwirbelte an einer Strähne ihres hellbraunen Haares, ihre dunklen Augen sahen sehnsüchtig aus.
Jutta Gerlach verstand ihr Kind. Es musste leider hier auf dem Obstgut Bodenwerder viel allein sein. Der Besitz lag zwar wunderschön am Ufer des Bodensees, aber bis zum nächsten größeren Ort war es ein weiter Weg. So fehlte es Kathrin meistens an Spielgefährten. Sie freute sich schon jeden Tag mehr auf die Zeit, wenn sie in die Schule gehen konnte.
Jutta Gerlach seufzte verstohlen. Wieder einmal bedrückte es sie, dass sie nach Kathrins Geburt nicht mehr hatte Mutter werden können. Trotz ihrer erst vierunddreißig Jahre hatte sie dieses Urteil von den Ärzten annehmen müssen. Auch sehr zum Leidwesen ihres Mannes Martin.
»Warum sagst du nichts, Mutti?«, drängte Kathrin. »Wird es in Steinried Kinder geben, mit denen ich spielen kann?«
»Ich glaube schon, Kathrin. In der Pension werden mehrere Urlauber sein. Sicher auch mit Kindern. Aber jetzt lass uns weiterpacken, damit wir fertig sind, wenn Vati von draußen zurückkommt.«
Kathrin packte eifrig mit zu. Es war ihr sehr wichtig,