Header_Serie_Heimatkinder_1150x500px
KMS_Serienwelt_Heimatkinder_60px_Hoehe_Freisteller
Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben. Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
Loading...
KMS_Serienwelt_Heimatkinder_60px_Hoehe_Freisteller

13 – Das Glück wich von der Erlenmühle

Nr.: 13
Veröffentlichung: 27. April 2016
Erscheinungsweise: jede Woche
Seitanzahl: 100
Autor: Julia Rothenbücher
Artikel-Nr.: 9783740902780

Hohe Erlen und grüne saftige Wiesen säumten den Mühlbach. In den prallen Dotterblumen tummelten sich die Bienen, und unermüdlich drehte sich das schwere Mühlrad. Es war ein lieblicher Wiesengrund, und inmitten der blühenden Au duckte sich die Erlenmühle breit und behäbig. Die riesige Kastanie im Hof hatte ihre Blütenkerzen aufgesteckt, und eine Rundbank schmiegte sich um den Baum. Ein erhebender Anblick im herrlichen Frankenland. Und Frieden strahlte das Anwesen des Müllermeisters Balthes Morhard aus. Doch welch trügerisches Bild!

Friede und Freude schienen aus den behaglichen Räumen des Hauses gewichen zu sein. Und was war die Ursache? Zornig knüllte Balthes die Feierabendzeitung zusammen. Die Pfeife war ihm schon lange ausgegangen und Josefa, seine Ehefrau, sandte einen flehenden Blick zum Herrgottswinkel. Dann ruhten ihre Augen sorgenvoll auf dem gesenkten Scheitel der Tochter. Bildschön war sie, die einzige Tochter der Müllersleute. Rank gewachsen, die dunklen Zöpfe wie eine Krone aufgesteckt. Doch die sonst lachenden Braunaugen sahen trübe in die Welt. Kein Wunder auch, wenn der Müller in seiner rauen Art alles zunichtemachte, was ein junges Mädchenherz erfreute.

Am vorhergegangenen Abend war Balthes zum Dämmerschoppen beim Kronenwirt eingekehrt. Sein Nachhauseweg führte ihn am Friedhof vorbei. Dort fanden sich an lauen Abenden die Jugendlichen des Dorfes ein, saßen auf der Friedhofmauer, scherzten und sangen bis in die Nacht hinein ihre schönen Heimat- und Liebeslieder. Der Müller mochte das und blieb immer eine Weile bei dem lustigen Völkchen stehen. Doch gestern Abend vermisste er seine Tochter Marianne in der fröhlichen Runde. Plötzlich entdeckte er sie abseits unter einer

Könnte Sie auch interessieren