
431 – Eine wirklich sympathische Frau
»Das darf doch net wahr sein! So was gibt’s doch einfach net! Dass ein Mercedes eine eingebaute Vorfahrt hat, ist ja allgemein bekannt. Aber dann auch gleich noch einen eingebauten Parkplatz …« Wütend drückte Nelly Sonntag zwei Mal kräftig auf die Hupe.
Der Fahrer des weißen Sportwagens, der ihr die Parklücke vor der St. Johanner Einkaufspassage soeben vor der Nase weggeschnappt hatte, ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Mit strahlendem Lächeln auf den Lippen stieg er aus, wandte sich mit einer angedeuteten Verbeugung zu Nelly um und warf ihr frech eine Kusshand zu.
Nelly entfuhr ein Zischen, das einer Schlange alle Ehre gemacht hätte. Sie ließ das Fenster herunter, um dem Fahrer gehörig ihre Meinung zu geigen, doch der junge Mann war schon in der Passage verschwunden.
»Ein Österreicher. Und noch dazu ein Wiener«, fauchte Nelly mit einem Blick auf das Nummernschild. Und setzte notgedrungen den Blinker, um sich wieder in den Verkehr einzureihen. Vielleicht hatte sie ja Glück, und es wurde doch noch ein anderer Parkplatz frei.
Nelly seufzte. Sie musste doch unbedingt noch ein Geschenk für ihre Oma besorgen. Sie konnte doch nicht ihre Sommerferien bei Oma Agnes in St. Johann verbringen und mit leeren Händen ankommen!
Als sie im Winter zusammen mit Günther hier gewesen war …
»Jaaa! Mach mir Platz! Was für ein super Zufall!«, jubelte Nelly unvermittelt, als plötzlich schräg vor ihr einer der geparkten Wägen ausscherte.
Keine zwei Minuten später stand Nellys roter Kleinwagen mitten in der geräumigen Parklücke. »Na, siehst du, Herr Frechdachs aus Wien«, grinste Nelly, warf sich ihre