
424 – Nicht nur Lars träumt von der Liebe
»Ist das net einfach wunderbar?«, fragte Lars Bender, als er und seine vier Kolleginnen und Kollegen in St. Johann vor dem Hotel ›Zum Löwen‹ aus dem Kleinbus stiegen, mit dem sie aus München hergekommen waren. »Eine Unterkunft in so herrlicher Umgebung – und dann noch geschenkt - davon kann man eigentlich nur träumen. Findest’ net auch, Saskia?« Er legte übermütig seinen Arm um seine hübsche Kollegin und drückte sie an sich.
Die junge Frau lächelte zögernd, sagte aber nichts. Und dass ihr Lächeln eher gezwungen ausfiel, bemerkte Lars Bender in seiner Begeisterung auch nicht.
Seine Kollegen Achim Vester und Frank Renzius schon gar nicht, denn die waren damit beschäftigt, die Koffer aus dem Kleintransporter zu hieven, mit dem sie hergekommen waren, und sich über Autos und Motorräder zu unterhalten.
Nur einer entging Saskias verhaltene Reaktion auf Lars Benders Umarmung nicht: Vicky Vollmer. Die junge rothaarige Frau konnte sich ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen, als sie mit einem Gefühl der Genugtuung beobachtete, wie Saskia Lorenz sich jetzt aus Lars Benders Umarmung löste.
Vicky Vollmer gefiel es überhaupt nicht, dass Lars immerzu die Nähe der langweiligen Saskia suchte. Was fand er überhaupt an dieser Person? Und merkte er denn überhaupt nicht, dass die sich gar nicht für ihn interessierte? Lars hatte es doch gar nicht nötig, ihr so hinterherzurennen. Bei seinem Aussehen!
Lars Bender war sportlich schlank, groß und mit breiten, starken Schultern. Ein richtiger Mann eben. Seine kurzen dunklen Haare verliehen ihm etwas Jugendliches, und seine Augen waren strahlend blau.
Und Saskia Lorenz? Die sah in Vickys