
415 – Das Wunder von Wendelstein
»Lisa, bist’ mit dem Zimmer soweit? Die Frau Dressler kann jeden Moment eintreffen.«
Florian Sonninger stand im Eingang des Gesindehauses und schaute ungeduldig durch die Tür.
»Alles bereit«, antwortete seine Schwester und warf einen letzten, prüfenden Blick durch das Zimmer.
Zufrieden räumte sie die Putzsachen zusammen und schloß ab.
»Sie kann kommen«, meinte die Achtzehnjährige.
Ihr Bruder sah auf die Uhr.
»Tut mir leid, aber ich kann net länger warten«, erklärte er. »Wenn ich jetzt net losfahr, bekommen wir den neuen Filter für den Traktor erst am Nachmittag. Dann wird’s heut’ nix mehr mit dem Pflügen. Also, ich fahr’ jetzt in die Stadt. Karl kümmert sich derweil um das Scheunendach.«
»Ist gut, Flori«, sagte das hübsche Madel. »Was willst denn zum Mittag essen?«
»Ach, das ist mir gleich«, zuckte der junge Bauer die Schulter.