
412 – Gegen seinen Willen verliebt
»Los, los, beeilt euch«, rief Therese Angerer, die alte Magd vom Starnerhof, den Leuten am Tisch zu. »Der Bauer ist schon auf den Hof gefahren. Ihr wißt, daß er’s net gern sieht, wenn ihr zu lang’ Pause macht.«
Die beiden Knechte und die jüngere Magd sahen sich an.
»Man wird ja wohl noch in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen dürfen«, murrte Franz Sonnenleitner, der Altknecht.
»Ich weiß eigentlich gar net, warum ich mir das antu’. Vor Jahren schon hätt’ ich gehen sollen, anstatt mir die ständigen Launen des Bauern gefallen zu lassen.«
Die anderen am Tisch nickten beifällig, während Franz betont langsam sein Glas nahm und leerte.
»Dann frag’ ich mich, warum du net längst gegangen bist«, erklang es scharf von der Tür her. »Ich halt’ dich gewiß net.«
Thomas Starner stand in der Küche und sah von einem zum anderen.
»Das gleiche gilt für euch«, fuhr er fort. »Wem’s bei mir net paßt, der kann gehen. Und jetzt schaut zu, daß ihr an die Arbeit kommt. Ich bezahl’ euch net fürs Nixtun!«
Wie unter Peitschenhieben geduckt standen die beiden Männer und die junge Magd auf und verließen die Küche.