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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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399 – Unnahbare Schönheit

Nr.: 399
Veröffentlichung: 6. Juli 2016
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 0
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740905422

Isabell Bergierè schlug die Augen auf und brauchte erst einmal einen Moment, um sich zu orientieren. Das hier war zumindest nicht ihr Bett, in dem sie lag. Das stand nämlich daheim, in Marburg, in ihrem Zimmer. Dieses hier war hart und besaß keine Matratze, sondern nur einen mit Heu gefüllten, durchgelegenen Sack, auf dem es sich mehr schlecht als recht schlief.

Die junge Frau gähnte verhalten und zog den Reißverschluss des Schlafsacks auf, in den sie am Abend zuvor gekrochen war.

Fünf Uhr! Isabell zuckte unwillkürlich zusammen, als sie auf die Uhr an ihrem Handgelenk schaute. Das war nun ganz und gar nicht die Zeit, zu der sie für gewöhnlich aufstand – eher, dass sie sich noch einmal herumdrehte und in die warme Bettdecke kuschelte…

Immer noch verschlafen tappte sie zur Hüttentür und öffnete sie. Ein Schwall frischer Luft drang herein und ließ sie tief durchatmen. Es schmeckte nach Gras und wilden Kräutern, ein üppiger Duft von Blumen stieg ihr in die Nase und verscheuchte augenblicklich die Müdigkeit.

Isabell trat vor die Tür und blinzelte in die Helligkeit. Im Osten stand die Sonne am Himmel und schickte ihre warmen Strahlen auf die Erde, Vögel zwitscherten ihr Morgenlied, und ein lauer Wind wiegte die Wipfel der Bäume.

Isabell, die immer noch den flauschigen Pyjama trug, ging zu dem ausgehöhlten Baumstamm, der als Brunnen diente. Der Brunnen war so ziemlich das einzige, was hier oben auf der Brandner-Hütte noch intakt war. Er wurde von einer Rohrleitung gespeist, die vom Gipfel herunterführte und der Jenner-Alm frisches Wasser herunterbrachte.

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