397 – Tina geht ihren Weg
»Grüß Gott, Frau Langner«, sagte der Postbote. »Ich hab’ hier ein Einschreiben für Sie.«
Tina atmete tief durch. Sollte das endlich der langersehnte Brief sein?
»Wenn S’ hier, bitt’schön, unterschreiben wollen?«
Der Briefträger hielt ihr den Zettel und einen Kugelschreiber hin. Die Hand der Dreiundzwanzigjährigen zitterte ein wenig, als sie ihren Namen auf das Papier setzte.
»Dank’ schön, Herr Wittlinger«, nickte sie ihm zu.
Sie schloß die Haustür und schaute auf den Umschlag in ihrer Hand. Der Absender darauf bestätigte ihre Hoffnung.
»Wer war’s denn?« rief ihre Mutter.
»Die Post, Mama«, antwortete sie und ging in die Küche.
Hildegard Langner sah ihre Tochter fragend an.
»Was Wichtiges?«
Tina lächelte geheimnisvoll und wedelte der Mutter mit dem Brief vor der Nase herum.
»Ich hab’ meine erste Stelle«