
392 – Der Tag an dem ich zu dir fand
»Grüß Gott, Fräulein Mayn. Haben S’ gut geschlafen?« erkundigte sich die Zimmerwirtin fürsorglich bei ihrem Gast.
Das junge Madel war gerade die Treppe heruntergekommen. Es lächelte freundlich zurück.
»Dank’ schön, Frau Stubler. Ja, es war sehr ruhig und erholsam, wie immer.«
»Fein. Dann setzten S’ sich mal ins Frühstückszimmer. Ich bring’ Ihnen gleich Kaffee. Oder möchten S’ heut’ lieber Tee trinken?«
Lea Mayn schüttelte den Kopf.
»Nein, nein, Kaffee ist schon in Ordnung.«
Sie betrat das Frühstückszimmer, in dem bereits andere Pensionsgäste saßen und sich die erste Mahlzeit des Tages schmecken ließen. Ein Tisch am Fenster war noch frei und für eine Person eingedeckt. Lea setzte sich und schaute in den Garten hinaus. Es versprach, ein herrlicher Tag zu werden.
Ria Stubler brachte die Kaffeekanne und einen Korb mit Semmeln.
»Lassen S’ sich’s schmecken«, wünschte sie.