
389 – Wir glauben an das Glück!
Die Villa stand in einem weiträumigen Park in Heusenstamm, einem Vorort Frankfurts. Umgeben war das Grundstück von einer hohen Mauer, die Einblicke verwehrte. Lediglich durch das schmiedeeiserne Tor konnten Spaziergänger die alten Bäume, blühende Büsche und den gepflegten Rasen bewundern.
Die meisten Leute schliefen allerdings noch an diesem frühen Morgen. Es war kurz vor fünf, in der Villa brannte aber schon Licht. Hinter der Haustür aus dickem Eichenholz, lag eine kleine Eingangshalle. Eine breite Treppe führte in das obere Stockwerk, über die Galerie gelangte man zu den einzelnen Zimmern. Unten zweigten mehrere Türen ab. Hier befanden sich die Küche, ein großes Eßzimmer, sowie der Arbeitsraum der Besitzerin. Die gediegene und geschmackvolle Einrichtung zeugte von einem gewissen Wohlstand.
In der Küche herrschte hektisches Treiben. Anna Vogt, die Haushälterin, kochte Kaffee und richtete belegte Brote her. Auf dem Herd kochten Frühstückseier. Für Anna war es ein ungewöhnlich früher Arbeitsbeginn. Meisten fing sie nicht vor acht Uhr an, heute war es eine Ausnahme.
Sie stellte den Kaffee auf ein Tablett, die Eier dazu und trug alles in das Eßzimmer, wo der Tisch gedeckt war. Als sie die Halle durchquerte, fiel ihr Blick auf zwei gepackte Reisetaschen, die neben der Haustür standen, oben klappte eine Tür.
»Frühstück ist fertig«, rief Anna Vogt hinauf.
»Ich komme gleich«