
387 – Unerwartete Hilfe
Im Pfarrhaus von St. Johann saßen Claudia, Max und die beiden Detektive und überlegten, was sie jetzt unternehmen sollten. Vor ihnen auf dem Tisch lag das anonyme Schreiben, dass der Bruder des Bergpfarrers im Briefkasten gefunden hatte. In ihm bekannte sich der unbekannte Verfasser – oder vielleicht auch Verfasserin – dazu, an der Entführung Sebastian Trenkers beteiligt sein. Der Brief war, im Gegensatz zu den Anweisungen der Entführer, handschriftlich verfasst. Indes ließ sich schwer sagen, ob er von einem Mann oder einer Frau stammte, wahrscheinlich würde nur eine Untersuchung durch einen Graphologen zeigen, welchen Geschlechts der Verfasser war.
»Also, für mich schaut das ganz nach Nathalie Baumann aus«, bemerkte die Journalistin.
Ihr Mann zuckte die Schultern.
»Aus welchem Grund sollte sie das getan haben?«
Claudia wiegte Kopf hin und her.
»Ich weiß nicht genau«, erwiderte sie, »aber als ich sie in London im Untersuchungsgefängnis besucht habe, hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl, Nathalie würde all das, was sie getan hat, bereuen und ihr Leben ändern wollen. Freilich kann ich mich irren, aber…, überlegt doch mal; sie wohnt hier im Dorf und käme dafür infrage, die anonymen Briefe bei uns eingesteckt zu haben. Mit ein, oder zwei Komplizen wäre sie auch in der Lage gewesen, uns rund um die Uhr zu überwachen.«
Thomas Bergmeister, den seine Freunde aufgrund seiner Statur nur ›Big Tom‹ nannten, nickte.
»Da könntest durchaus recht haben«, stimmte er ihr zu. Nathalie Baumann war ja schon immer unsere erste Wahl, wenn wir nach Verdächtigen Ausschau gehalten haben.«
Max tippte auf das Schreiben.
»Auf jeden Fall