
322 – Liebe lasst sich nicht erzwingen
Thomas Schaffner traf Max Trenker in der Polizeidienststelle an. Es handelte sich um eine Außenstelle der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, die der Bruder des Bergpfarrers leitete.
»Guten Morgen«, grüßte Thomas.
Max erwiderte den Gruß und fragte: »Was wünschen S’ denn?«
Thomas stellte fest, dass die Ähnlichkeit der beiden Brüder geradezu frappierend war. Er hatte Max bisher nicht persönlich kennengelernt, doch hätte er ihn irgendwo im Ort in Zivil angetroffen, würde er ihn wahrscheinlich für einen Zwillingsbruder des Pfarrers gehalten haben. Thomas wusste, dass Max jünger war als Sebastian.
»Mein Name ist Schaffner«, stellte Thomas sich vor. »Ich möchte eine Anzeige erstatten.«
»Ah, der Herr Schaffner«, stieß Max hervor. »Freut mich, dass ich Sie nun auch persönlich kennenlerne. Mein Bruder hat mir von Ihnen erzählt. Sie haben sich ja ganz schön was vorgenommen hier in St. Johann. Donnerwetter! Vor so viel Unternehmergeist ziehe ich den Hut.« Kaum dass das letzte Wort über Max’ Lippen war, schoben sich seine Brauen etwas zusammen.