Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

321 – Alinas Flucht in ein neues Leben
Nr.: 321
Veröffentlichung: 16. August 2022
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740998004
Sophie Tappert brachte ihre Einkäufe in die Küche, stellte die Tasche aber, ohne sie auszuräumen, auf einem Stuhl ab und begab sich sofort zum Arbeitszimmer des Bergpfarrers, klopfte gegen die Tür und schaute hinein. Pfarrer Trenker drehte sich samt seinem Stuhl herum. Er hatte am Computer gearbeitet. »Entschuldigen S’ die Störung, Hochwürden«, sagte Sophie. »Aber die Frau Herrnbacher hat mir was erzählt, das Sie interessieren dürft’.« »Na, dann spannen S’ mich net auf die Folter, Frau Tappert«, versetzte Sebastian lächelnd. »Seit einiger Zeit wird doch gemunkelt, dass unser Bürgermeister mit einem Unternehmer aus München wegen einer Sommerrodelbahn verhandelt.« »Das ist inzwischen ein offenes Geheimnis«, bemerkte der Bergpfarrer. »Der Bürgermeister selbst hat vor einiger Zeit damit geprahlt, dass es da eine Kontaktaufnahme gab. Aber wie’s scheint, tut sich noch nix Konkretes.« »Das kann sich ändern«, erklärte Sophie, »und zwar sehr schnell. Die Frau Herrnbacher will nämlich erfahren haben, dass der Unternehmer aus München, mit dem der Bruckner Verhandlungen führt, gestern nach St. Johann gekommen ist, um die Sach’ perfekt zu machen.« Jetzt zeigte Sebastian Betroffenheit, seine Brauen schoben sich zusammen, und über seiner Nasenwurzel entstanden zwei senkrechte Falten. »Das ist in der Tat sehr interessant, Frau Tappert. Der Bürgermeister hat mir zwar von dem Plan erzählt, aber er hat mir net den Namen des Unternehmers genannt, der ihn in die Tat umsetzen möcht.«