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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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295 – Liebe auf Umwegen

Nr.: 295
Veröffentlichung: 2. November 2021
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740986728
Dunkel lag der Hof da, und der Nachtwind, der von den Bergen herwehte, rauschte leise durch das Geäst. Ansonsten war alles still, selbst die Tiere der Nacht gaben keinen Laut von sich. Es schien, als ob selbst sie längst schliefen. Ganz im Gegensatz zu Julia Waidmüller, die schon seit Stunden wach in ihrem Bett lag und einfach kein Auge zubekam. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um die bevorstehende Ankunft von Karsten Bacher. Nach dem Tod seines Vaters Karl, dem der Hof gehörte und der sie schon vor einigen Jahren zu seiner Geschäftspartnerin gemacht hatte, hatte Karsten sich nun angekündigt, um sich ein Bild von der Lage des Hofes zu machen. Und die war durchaus als katastrophal zu bezeichnen! Julia hatte alles versucht, um den vor einiger Zeit angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Sie schuftete von früh bis spät, gönnte sich keine Pausen, keine Zeit zur Erholung. Sie hatte sich Karl Bacher gegenüber verpflichtet gefühlt, immerhin trug sie zu einem großen Teil die Schuld daran, dass es mit dem Hof so weit bergab gegangen war. Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zurück. Ach, hätte sie bloß damals anders reagiert, dann wäre heute vielleicht alles in bester Ordnung! Julia zwang sich, nicht weiter an damals zu denken, das brachte jetzt ohnehin nichts. Geschehen, war geschehen ... Viel wichtiger war das, was ihr jetzt bevorstand, und das war der Besuch von Karsten Bacher morgen. Sie richtete sich auf und knipste die Nachttischlampe an, die die Kammer sogleich in ein schummriges Licht tauchte. Julia griff zu dem Brief, der auf dem Nachttisch lag und den sie in den letzten zwei Tagen bereits unzählige Male gelesen hatte. Karsten schrieb darin nur, dass er morgen anreisen würde, um zu schauen, in welchem Zustand sein Hof sich befand. Sein Hof. Julia atmete tief ein.

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