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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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275 – Ich lass mein Glück nie mehr los

Nr.: 275
Veröffentlichung: 26. Januar 2021
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740975999
Sebastian Trenker packte die Reste seines Frühstücks zusammen und lehnte sich behaglich an den Felsen zurück. Das sonnengebräunte Gesicht des Geistlichen drückte Zufriedenheit aus. Tief atmete er durch und ließ seinen Blick schweifen. Es hatte lange gedauert, bis Sebastian, den man schmunzelnd den »Bergpfarrer« nannte, wieder einmal eine seiner geliebten Touren unternehmen konnte. Die Amtsgeschäfte und etliche Ereignisse, die seinen Einsatz erforderten, hatten den guten Hirten von St. Johann davon abgehalten, seiner Leidenschaft zu frönen. In aller Frühe war er aufgebrochen. Sein Ziel war die Kandereralm, die er bis zum Mittag erreichen wollte. Franz Thurecker, der die Almwirtschaft betrieb, war nicht nur ein liebenswerter Zeitgenosse, er verstand sich auch darauf, einen Bergkäse zu machen, nach dem man sich die Finger leckte. Sebastian setzte seinen Hut wieder auf, schnallte den Rucksack um und wanderte weiter. Kein Mensch begegnete ihm zu dieser frühen Stunde. Ganz allein mit sich und dem lieben Gott­ war er in der Majestätschen­ Bergwelt unterwegs. Rechts grüßten die Zwillingsgipfel »Himmelsspitz« und »Wintermaid«, auf der anderen Seite der »Kogler«. Der einsame Wanderer liebte diese Stunden der Besinnung. Hier konnte er in aller Ruhe über die Probleme nachdenken, mit denen er immer wieder konfrontiert wurde, und Lösungen finden, die oft verblüffend und unkonventionell waren. Heute morgen allerdings war die Welt in Ordnung, und von den kleinen Katastrophen, die das Leben bestimmten, nichts zu merken. Kurz vor Mittag hatte der Seelsorger sein Ziel erreicht.

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