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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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236 – Liebe meines Lebens

Nr.: 236
Veröffentlichung: 30. Juli 2019
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740952709
Der Tag war gerade erst ange­brochen, als Sebastian Trenker das Pfarrhaus verließ. Der Geistliche trug einen Rucksack auf dem Rücken, den grünen Hut auf dem Kopf. Mit kräftigen Schritten verließ er das Dorf und durchquerte bald darauf den ›Höllenbruch‹, einen kleinen Teil des Ainringer Waldes. Von hier aus gelangte man zur Hohen Riest, von der die einzelnen Wege zu den verschiedenen Almen führten. Indessen ließ Sebastian den gewohnten Bergsteig aus und wanderte in Richtung Engelsbach weiter. Sein Ziel war die ›Nonnenhöhe‹, ein großes weitläufiges Areal, mit Bergwiesen, Wald und Feldern. Bis vor einiger Zeit hatte es dort oben noch zwei Bauernhöfe gegeben, die Menschen hatten seit mehr als zweihundert Jahren auf ihnen gelebt und gearbeitet, waren dort geboren und gestorben. Doch das war inzwischen Geschichte. Schon etliche Kilometer davor wiesen Schilder den Weg zur ›Beauty Farm Nonnenhöhe‹. Den Bergpfarrer schauderte es nicht nur bei dem Namen, der so gar nicht in diese Gegend passte, sondern erst recht, als er sah, welche Ausmaße das Ganze hatte. In den letzten Wochen war der gute Hirte von St. Johann mehrmals hier heraufgewandert und hatte schon eine Ahnung bekommen, wie es hier einmal aussehen würde. Das Ergebnis übertraf indes seine schlimmsten Erwartungen. Gut tausend Meter vor dem Areal verkündeten neue Schilder, dass das gesamte Gelände überwacht wurde. Überall in den Bäumen waren Videokameras verborgen, die alles aufnahmen, was sich hier tat, und in die Zentrale im Innern der Klinik übertrug. Dort saßen ständig vier Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die die Monitore im Auge behielten. Zudem ging immer ein Mann mit einem Hund an der Leine vor dem Gelände Patrouille. Sicherheitsmaßnahmen reichlich übertrieben. Schließlich befand man sich hier im friedlichen Wachnertal und nicht in irgendeiner Bananenrepublik. Indes war es bezeichnend für die Besitzerin der Schönheitsklinik, dass sie zu solchen Mitteln griff – auch um ihre Macht zu demonstrieren.

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