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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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218 – Liebe auf Umwegen

Nr.: 218
Veröffentlichung: 20. November 2018
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740937065
Keuchend setzte Felix Bergheimer sich in seinem Bett auf und rieb sich die Augen. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen, und sein blau und weiß gestreifter Schlafanzug klebte an seinem Körper. Blinzelnd schaute er um sich. Als er im Dämmerlicht des frühen Morgen die vertrauten Um­risse seiner Einzimmerwohnung wahrnahm, fühlte er sich erleichtert und beruhigte sich ein wenig. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis sich der Schlag seines heftig pochenden Herzens wieder ver­langsamte. Erschöpft ließ er sich auf sein Kissen zurückfallen und versuchte, wieder einzuschlafen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Eine un­bestimmte Angst bedrängte ihn und ließ ihm keine Ruhe mehr. Er musste schlecht geträumt haben, schaffte es aber trotz fieber­haften Nachdenkens nicht, sich die Einzelheiten seines Albtraums ins Gedächtnis zu rufen. Nur, dass es um sein fernes Zuhause, um den Bergheimer-Hof in St. Jo­hann im Wachnertal gegangen war, wusste er mit hundertprozenti­ger Gewissheit. Er hatte das Gehöft im Licht der Abendsonne liegen sehen. Genauso wie damals, als er seine Heimat verlassen hatte und in die Fremde gezogen war. Doch hatte sich in das friedliche Bild schon bald etwas Dunkles, Bedrohliches gemischt. Es war, als brauten sich über dem elterlichen Anwesen unheilschwangere Gewitterwolken zusammen, die ihn förmlich zu erdrücken schienen. Was hatte das zu bedeuten? »Träume sind Schäume«, hatte seine Mutter immer gesagt, wenn er als Kind aus dem Schlaf hochgeschreckt war und, das Herz vol­ler Bangigkeit, durch den dunklen Flur ins Schlafzimmer seiner Eltern getappt kam. Sie hatte ihn dann jedes Mal gestreichelt und tröstend in die Arme genommen. Und er hatte, eng an sie geku­schelt, in ihrem Bett weitergeschlafen wie ein Murmeltier. Felix drehte sich auf die Seite und schloss die Augen wieder.

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