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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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333 – Plötzlich war es Liebe

Nr.: 333
Veröffentlichung: 8. November 2022
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740912956

Es war ein grauer Tag Anfang August, als Pfarrer Trenker die neunundvierzigjährige Britta Berlinger mit einem großen Strauß bunter Blumen in der Hand auf den Friedhof gehen sah. Sie ging gebeugt, wie jemand, der eine schwere Last zu tragen hatte. Hätte Sebastian nicht gewusst, dass sie noch keine fünfzig war, hätte er sie für eine wesentlich ältere Frau gehalten. Die dunkle Trauerkleidung, die viel zu locker um ihren zierlichen Körper hing, trug viel zu diesem Eindruck bei. So kleidete sich nur jemand, der grenzenlose Trauer im Herzen trug.

Sebastian verließ kurz entschlossen das Pfarrhaus und folgte Britta auf den Friedhof.

Sie stand vor einem Grab, die Blumen hatte sie darauf niedergelegt, die Hände lagen ineinander verkrampft vor ihrem Leib, die Augen waren geschlossen, ihre Lippen bebten.

Britta hörte das Knirschen von Kies unter den Schuhsohlen des Pfarrers und wurde aus ihrer Versunkenheit gerissen.

»Grüß Gott, Frau Berlinger«, sprach Sebastian sie an. »Ich hab’ Sie auf den Friedhof gehen sehen.«

»Grüß Sie Gott, Hochwürden.« Brittas Augen schimmerten feucht. »Heut’ ist’s genau ein Jahr, dass mein Madel verunglückt ist. Mir fehlt die Sabine so sehr, und es will mir noch immer net in den Sinn, dass sie niemals mehr wiederkommt.«

»Ja, das war damals ein furchtbarer Schlag für Sie. Das arme Madel ist von einer Minute auf die andere aus dem Leben gerissen worden.«

Britta wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Ich kann nur hoffen, dass sie jetzt in einer besseren Welt ist, Hochwürden. Ändern kann man’s nimmer.

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