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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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185 – Doppeltes Spiel in St. Johann

Nr.: 185
Veröffentlichung: 20. Februar 2018
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740925987

Christian Sonnenleitner schaute ein wenig verwundert auf die schwere Limousine, die auf seinen Hof gefahren kam. Das Münchener Kennzeichen sagte ihm nichts, der Mann, der aus dem Fahrzeug ausstieg, aber umso mehr.

»Grüß dich, Sonnenleitnerbauer«, rief Franz Brandner. »Hast’ einen Moment Zeit für mich?«

Der junge Bauer verzog das Gesicht.

»Hab’ ich net«, erwiderte er schroff. »Die Arbeit macht sich nämlich net von allein’.«

Aus der Ecke hinter der Scheune kam Hasso herbeigelaufen und begrüßte den Besucher mit einem freundlichen Gebell. Franz Brandner war von dieser Begrüßung indes nicht so angetan.

»Schon gut, schon gut«, wehrte er den Hofhund ab und sah den Bauern lächelnd an. »Zwei Minuten wirst’ schon haben.«

Christian seufzte leise. Es war das zweite Mal innerhalb von drei Tagen, dass der neue Bürgermeister von St. Johann auf den Hof gefahren kam. Dabei hatte Christian ihm schon beim ersten Mal unmissverständlich klar gemacht, dass er gar nicht daran denke, seinen Hof zu verkaufen.

»Ich wollt’ mein Angebot erneuern«, sagte Brandner. »Und vor allem die Kaufsumme heraufsetzen. Ich biete dir neunzigtausend Euro mehr als vorher. Na, was sagst’ jetzt dazu?«

Christian bedachte Franz Brandner mit einem geringschätzigen Blick.

»Du kennst meine Antwort«, entgegnete er bestimmt.

Der Bürgermeister rang die Hände. »Himmelherrgott, jetzt nimm doch Vernunft an!«, rief er. »Das ist mehr als eine halbe Million, was ich dir für deinen Hof biete. Weißt’ überhaupt, was man damit alles anfangen kann? Du bräuchtest net mehr zu arbeiten, wenn du das Geld auch nur ein bissel geschickt anlegst... Ganz bequem von den Zinsen könntest’ leben.«

Christian Sonnenleitner lächelte beinahe mitleidig.

»Jetzt stell’

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