
182 – Urlaubsfahrt ins Glück
»Mensch, wenn ich aus diesem Laden raus bin, mache ich drei Kreuze!« schimpfte Michael Berger.
Allerdings so leise, daß seine Worte nur die neben ihm sitzende Kollegin verstehen konnte.
Anne-Kathrin Fehrmann lächelte. Indes teilte sie die Meinung des jungen Referendars; die Dienstbesprechung in der brütenden Nachmittagshitze war einfach eine Zumutung. Noch dazu am letzten Schultag vor den Ferien angesetzt, wo es ohnehin kaum noch etwas zu besprechen gab, das nicht genausogut am Schwarzen Brett hätte ausgehängt werden können. Aber Ines Gundlach, die stellvertretende Schulleiterin, war so von sich eingenommen, daß sie es wieder mal geschafft hatte, das ganze Kollegium gegen sich aufzubringen, indem sie darauf beharrte, die letzten zwei Stunden noch hier im Lehrerzimmer zu sitzen und über Dinge zu reden, die niemanden mehr interessierten. Zumal die meisten der Lehrerinnen und Lehrer sozusagen schon auf gepackten Koffern saßen.
Auch Anne-Kathrin hatte es eilig, endlich aus der Schule fortzukommen. Zwar wollte sie erst am nächsten Tag in Richtung Süden starten, aber es gab vorher noch einiges zu tun.
Die junge hübsche Lehrerin schaute sich um. Auch die anderen schienen eher genervt von den Ausführungen der Konrektorin, aber niemand wagte das Ende der Dienstbesprechung einzuläuten.
»… und dann möchte ich euch noch bitten, zu überlegen, welche Fibel im kommenden Schuljahr eingeführt werden soll«, kam Ines Gundlach endlich zum Schluß. »So, jetzt wünsche ich euch allen schöne Ferien. Kommt gesund und mit neuer Kraft wieder zurück.«
Die letzten Worte gingen bereits im allgemeinen Aufbruch unter. Die Männer und Frauen des Kollegiums an der ›Astrid-Lindgren-Grundschule‹ packten ihre Taschen und standen