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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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164 – Die Heimat im Herzen

Nr.: 164
Veröffentlichung: 28. September 2017
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740922092

Andreas Brandner schlug fröstelnd den Kragen seiner Jacke hoch. Ein kalter Wind fegte über den Bahnhofsvorplatz und trieb Papierschnitzel vor sich her. Langsam ging der junge Mann zur Bushaltestelle hinüber, den kleinen Koffer in der rechten Hand, und schaute sich den Fahrplan an. Mißmutig stellte er fest, daß der Bus erst in einer Stunde abfahren würde. Offenbar war es doch ein Fehler gewesen, in München den ersten Zug zu nehmen, aber an die Abfahrtszeiten hatte er sich nicht mehr erinnert.

Die vollgekritzelte Bank in dem Wartehäuschen wirkte wenig einladend, doch war man hier immerhin vor dem Wind geschützt.

Schaut net so aus, als ob dir bei deiner Heimkehr ein freundlicher Empfang bereitet wird, dachte Andreas, mit einem Anflug von Sarkasmus. Zumindest net, was das Wetter angeht.

Am Himmel hingen dunkle Wolken, und wenn es der Wind nicht schaffte, sie zu vertreiben, würde es kein guter Tag werden. Und ob es für ihn persönlich ein guter Tag werden würde, hing dabei ganz alleine von der Reaktion seines Vaters ab.

Der Bauernsohn lehnte sich seufzend an die Rückwand des Wartehäuschens und schloß die Augen. Mit einem Male waren die Euphorie und sehnliche Erwartung wie weggeblasen, ja, wenn er ehrlich war, dann mußte Andreas sich sogar eingestehen, daß er Angst vor dem Wiedersehen hatte.

Aber vielleicht ist diese Angst ja auch unbegründet, versuchte er sich einzureden. Immerhin sind vier Jahre vergangen, da muß doch auch der ärgste Zorn einmal verraucht sein.

Vor vier Jahren hatte er die Heimat verlassen. Freiwillig war er gegangen und doch gezwungenermaßen. Franz Brandner, sein

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