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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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159 – Keine Angst vor der Liebe!

Nr.: 159
Veröffentlichung: 18. August 2017
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740920975

Blasius Eggensteiner verharrte einen Moment schnaufend, ehe er die Kirchentür öffnete und eintrat. In der letzten Zeit fiel es ihm immer schwerer, den Weg vom Pfarrhaus hierher zurückzulegen, und der Geistliche dachte wieder mal daran, daß es eigentlich höchste Zeit war, den Arzt aufzusuchen. Doch im Moment hatte er keine Zeit dazu, außerdem fand er es lästig, im Wartezimmer sitzen zu müssen, bis man nach einer halben Ewigkeit endlich aufgerufen wurde.

Der Pfarrer der Engelsbacher Kirche schob seinen massigen Körper durch den Gang zwischen den Bänken und mühte sich ab, das Knie zu beugen und sich zu bekreuzigen, als er den Altar erreicht hatte. Er wandte sich um und blickte auf die Wand neben der Apsis, an der der größte Schatz hing, den das Gotteshaus beherbergte.

Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, und das runde Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Der Schrei, den Blasius ausstoßen wollte, erstarb ihm auf den Lippen.

Was er sah, war ungeheuerlich! Das Bild der Madonna, das er selbst hier in der Kirche entdeckt hatte, das sich als ein lange verschollenes Bild des berühmten Kunstmalers Ewald Bruckner entpuppte, ein Porträt von unermeßlichem Wert, war zerstört worden!

Pfarrer Eggensteiner verspürte einen heftigen Stich in der Brust und griff sich ans Herz. Er jappste nach Luft und schloß für Sekunden die Augen, in der Hoffnung, einem Spuk erlegen zu sein, wenn er sie wieder öffnete.

Aber es war, wie es war – über das Antlitz der Madonna lief ein schmieriger, weißgrauer Streifen, bis auf den vergoldeten Rahmen hinunter.

Blasius stieß einen ächzenden Ton

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