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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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113 – Ein Mann mit vielen Gesichtern

Nr.: 113
Veröffentlichung: 28. September 2016
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740909598

»Grüß Gott. Herzlich willkommen in St. Johann.«

Sepp Reisinger, der Inhaber des Hotels ›Zum Löwen‹, machte einen Bückling vor der jungen Frau, die eben die Hotelhalle betreten hatte.

»Sie haben reserviert?« vergewisserte sich der Wirt.

»Petra Jäger«, nickte sie. »Ein Zimmer für vierzehn Tage.«

»Frau Jäger, natürlich. Zimmer ›Alpenblick‹, mit Balkon nach Süden.«

Er klingelte nach dem Hausburschen. Die junge, attraktive Frau reichte ihm ihren Autoschlüssel. Während der Hotelier sie persönlich auf das Zimmer führte, wurde ihr Gepäck geholt.

Petra entlohnte den Angestellten mit einem Trinkgeld und schaute sich um. Das Zimmer war im typischen Stil eingerichtet, die Möbel mit Bauernmalereien verziert. Sie zog die Gardine zurück und öffnete das Fenster. Der Name des Zimmers war verdient; von hier aus hatte sie einen herrlichen Blick zu den Bergen hinüber, deren schneebedeckten Gipfel in den Himmel ragten.

Das Klingeln ihres Mobiltelefons riß sie aus ihrer Betrachtung. Petra nahm das Handy und schaute auf das Display: ›Burkhard ruft an‹, stand dort. Mit einem heftigen Kopfschütteln drückte Petra eine Taste und schaltete das Gerät ab. Dann vergrub sie es in einem der Außenfächer ihrer Reisetasche. Dort würde das Handy bleiben, bis sie in vierzehn Tagen wieder nach Hause fuhr.

Auch wenn ihre Reaktion sehr entschlossen gewesen war, so spürte sie doch einen schweren Druck auf ihrem Herzen. Hatte sie damit doch die letzte Chance auf eine Versöhnung ausgeschlagen. Rasch wischte sie sich über das Gesicht und unterdrückte die aufsteigenden Tränen.

Aus, Schluß und vorbei!

Sie hatte genug geweint, einmal mußte es ein Ende haben. Petra wollte nicht mehr zurückdenken, sondern nach vorne blicken,

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