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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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112 – Was kümmern uns die Leut’?

Nr.: 112
Veröffentlichung: 21. September 2016
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740909321

Tobias Wallinger schreckte hoch und richtete sich in seinem Bett auf. Durch den Vorhang vor den Fenstern drang das erste Licht des Tages. Ein Blick auf den Wecker zeigte ihm, wie spät es war.

Um Himmels willen, schoß es dem jungen Bauern durch den Kopf, du hast ja verschlafen!

Er sprang aus dem Bett und eilte ins Bad. Anschließend zog er hastig Arbeitshose und Hemd an und schlüpfte in die Hausschuhe. Als er aus seiner Kammer trat, fiel ihm die Stille, die im Haus herrschte, geradezu auf.

Resl, sollte sie etwa auch verschlafen haben?

So recht mochte er es nicht glauben. Es wäre das erste Mal gewesen, daß die Magd nicht rechtzeitig aufstand.

Tobias klopfte an ihre Tür.

»Resl, bist du wach?« rief er.

Verhaltenes Stöhnen erklang aus der Kammer. Der Bauer drückte die Klinke herunter und schaute hinein.

Therese Oberleitner lag mit schmerzverzerrtem Gesicht in ihrem Bett und schaute ihn hilflos an.

»Du meine Güte, was ist denn mit dir?« fragte Tobias entsetzt.

»Ich kann net aufsteh’n«, kam es kläglich zurück. »Der ganze Rücken tut mir weh.«

Jetzt wußte Tobias, warum er verschlafen hatte. Jeden Morgen weckten ihn die Geräusche aus der Küche, wenn die Magd das Frühstück zubereitete, und zudem noch der Duft des frischgebrühten Kaffees bis in seine Kammer hinaufstieg.

Er trat an das Bett. Resl lag auf ihrem Kissen, das schlohweiße Haar, das sie sonst zu einem Kranz gebunden um den Kopf trug, war offen, und in ihrem faltigen Gesicht stand der Schmerz geschrieben, der sie peinigte.

»Ist es net besser geworden?«

Seit Tagen jammerte die Magd über die Schmerzen

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