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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
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102 – Die Tochter seines ärgsten Feindes…

Nr.: 102
Veröffentlichung: 20. Juni 2016
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Toni Waidacher
Artikel-Nr.: 9783740904746

Sepp Reisinger begrüßte den jungen Mann mit einem breiten Lächeln.

»Der Herr Winkler, nehm’ ich an? Aus München?«

Der Hotelgast nickte.

»Herzlich willkommen im Löwen«, fuhr der Gastwirt fort. »Ihre Suite ist vorbereitet.«

Sepp nahm den Schlüssel vom Brett und klingelte nach dem Hausburschen.

»Das Gepäck des Herrn kommt auf die ›König-Ludwig-Suite‹«, wies er an.

Der Gast mit dem Namen Winkler folgte dem Angestellten die Treppe hinauf in den ersten Stock. Die Suite war großzügig und elegant eingerichtet. Sie besaß ein Wohnzimmer, einen Schlafraum und ein Bad. Fernsehgerät und Telefon waren in dieser Zimmerkategorie selbstverständlich.

Herr Winkler entlohnte den Hausburschen mit einem ordentlichen Trinkgeld und schloß die Tür hinter ihm. Dann öffnete er die Glastür und trat auf den Balkon hinaus. Von hier aus hatte er einen weiten Blick bis zum Zentrum des Dorfes und auf die Kirche mit ihrem hohen schlanken Zwiebelturm. In der Ferne sah er die Zwillingsgipfel ›Himmelsspitz‹ und ›Wintermaid‹, die ihm schon auf der Herfahrt aufgefallen waren.

Er atmete tief die würzige Luft ein, die nach Wildblumen und Kräutern schmeckte, und schloß für einen Moment die Augen.

Wie lange hatte er darauf gewartet!

Tage, Wochen, Monate – Jahre schließlich. Irgendwann hatte er aufgehört, über die Zeit nachzudenken und nur noch für seinen Plan gearbeitet, der darauf abzielte, eines Tages hierher zurückzukommen und den Mann zur Rechenschaft zu ziehen, der für sein und das Unglück seiner Familie verantwortlich war.

Der Mann, der gar nicht Winkler hieß, sondern Adrian Greininger, wandte sich um und ging ins Wohnzimmer zurück. Er hob den Hörer des Telefons ab, wählte eine Zahl und

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