
47 – Tatjanas große Not
»Raus aus den Klamotten, schnell unter die Dusche, was Bequemes anziehen und dann zu meinen Eltern zum Abendessen«, zählte Dr. Danny Norden seine Vorhaben der nächsten halben Stunde auf. Vor zehn Minuten hatte er die Wohnung betreten, die er sich seit einiger Zeit mit seiner Freundin, der Bäckerin und Café-Inhaberin Tatjana Bohde, teilte.
»Blöd, wenn man den ganzen Tag im Schlafanzug rumgelaufen ist«, monierte sie. »Dann kann man abends gar nichts Bequemes anziehen.« Nach einem freien Tag saß sie auf dem Bett und beobachtete Danny mit Wohlwollen dabei, wie er aus Hemd und T-Shirt schlüpfte und schließlich mit nacktem Oberkörper vor ihr stand.
Ein Blick in ihr Gesicht genügte, um zu wissen, was sie vorhatte.
»O nein, Jana, nicht jetzt!«, versuchte er, sie von ihren sündigen Gedanken abzubringen. »Sonst kommen wir zu spät zum Abendessen.« Er wusste, dass Tatjana für Essen töten würde und setzte daher auf diese Karte.
Doch an diesem Abend ging seine Rechnung nicht auf.
»Erstens sind deine Eltern das gewohnt und bestimmt nicht böse. Und zweitens hab ich meine Vorspeise schon hier!«, schnurrte sie und kam auf allen Vieren auf ihn zu. Sie streckte die Hand aus und ließ ihre Fingernägel an seiner Brust hinabgleiten. Unter dieser Berührung schmolz Dannys Widerstand dahin wie Schnee in der Sonne.
»Wie bin ich nur an dich geraten?«