
408 – Wie Wind in Claras Armen
»Dann wollen Sie also bald Hochzeit feiern?« erkundigte sich Fee Norden strahlend bei ihren Gastgebern Margot Herrenberg und Jakob Sutor.
»Wenn sich ein geeigneter Termin findet«, war die zurückhaltende Antwort von Margot.
»So schnell wie möglich. Schließlich sind wir schon seit Jahren ein glückliches Paar«, erklärte Jakob dagegen enthusiastisch. Er schickte der Frau an seiner Seite einen verliebten, aber auch ein wenig irritierten Blick. Daß sie sich das Ja-Wort geben wollten, war inzwischen eindeutig geklärt. Nur schien es Margot damit gar nicht so eilig zu haben wie er selbst.
Das bemerkte auch Dr. Daniel Norden, der dieser Tatsache aber keine große Wichtigkeit zubilligte.
So erklärte er denn auch unbeschwert: »Normalerweise sind es ja die Frauen, die darauf drängen, geehelicht zu werden.«
Jakob gab sich heiter und gelöst und ging in ebenso unbeschwertem Tonfall auf die Bemerkung des Kollegen ein.
»Mag sein, daß ich in dieser Beziehung etwas altmodisch bin. Aber als angehender Oberarzt der Behnisch-Klinik finde ich es nur angemessen, in ordentlichen Verhältnissen zu leben.«
»Glücklicherweise sind die Sitten heute nicht mehr so streng wie noch vor einigen Jahren«, wußte Felicitas zu berichten und nahm einen Schluck von der Tasse Kaffee, die am Ende des wunderbaren Mahls von ihrer Gastgeberin Margot gereicht worden war. »Noch in den sechziger und siebziger Jahren war für einen Mann eine Karriere nur möglich, wenn er Frau und Kinder vorweisen konnte.«
»Nicht umsonst gibt es diesen Spruch ›Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau‹«