385 – Spender dringend gesucht!
»Aufstehen, Dési, die Schule wartet nicht auf dich!« Schon zum zweiten Mal an diesem Morgen steckte Felicitas Norden den Kopf durch die Zimmertür ihrer jüngsten Tochter. »Wenn du dich nicht beeilst, bekommst du außerdem nichts mehr von Tatjanas Quarkzopf ab«, schickte sie eine Drohung hinterher in der Hoffnung, sie würde ihrer Tochter damit den nötigen Auftrieb verschaffen.
Doch Désis Antwort gab Anlass zur Sorge.
»Egal. Ich hab eh keinen Hunger«, ertönte es ungewöhnlich matt aus der anderen Ecke des Zimmers.
Diese Worte alarmierten Fee, und sie trat ans Bett ihrer Tochter.
»Was ist mit dir, mein Schatz? Geht’s dir nicht gut?«
»Ich bin so müde. Außerdem hab ich Halsweh.« Dési räusperte sich und hustete ein bisschen.
Fee schob die Hand unter die Bettdecke und legte sie auf den Bauch des Mädchens.
»Kein Wunder. Du hast auch Fieber«, erkannte sie sofort und setzte sich auf die Bettkante. Sie legte die Hände an Désis Hals und tastete ihn ab. »Die Lymphknoten sind geschwollen.