
216 – Was geschah mit Jasmin?
Jasmin Falkenau hielt den Telefonhörer weg vom Ohr, denn die Männerstimme steigerte sich schrill.
»So höre doch, Jasmin, lass mit dir reden. So geht es doch nicht …«
»Adieu«, sagte sie tonlos und hängte den Hörer ein. Aufrecht, den Kopf zurückgelegt, ging sie durch die Halle des Flughafens ins Freie. Sie wurde erwartet.
»Madame, wir müssen uns beeilen, der Start ist freigegeben«, sagte Pieter Leuven, der Pilot des Privatflugzeugs, rau.
»Ich bin bereit.«
Jasmins Gesicht war starr. Ein eisiger Wind fegte über den Flugplatz. Sie schlug den Kragen ihres Ledermantels hoch.
»Kälter kann es in Bayern jetzt wohl auch nicht sein«, bemerkte sie mit einem seltsamen Ausdruck.
»Ist Ihnen nicht gut, Madame?«, fragte Pieter Leuven.
»O doch, ich bin okay.«
»Dem Chef wird es hoffentlich auch besser gehen«, sagte Pieter.
»Ja, das hoffe ich.«
»Ist Ihnen bange, weil wir allein fliegen?«
»Aber nein. Auf Sie ist doch Verlass, Pieter.«
Sein flächiges Gesicht entspannte sich. »Sie können sich ganz auf mich verlassen, Madame«, sagte er.
Kurze Zeit später startete die Cessna, und Jasmin sah bald den blauen Himmel und unterhalb die Wolken, die sich zu bizarren Gebilden formten.
Jasmin lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es gab so vieles, über das sie nachdenken musste.
*
In München sank die Dämmerung herab. In einem Büro der Flughafenleitung lief ein Mann unruhig auf und ab.
»Mein Gott, die Maschine müsste doch längst hier sein«, rang es sich mühsam über seine Lippen.
Eine Tür ging auf. Eine Männerstimme fragte:
»Dr. Enders?«
»Ja, der bin ich. Ist die Maschine gelandet?«
»Wir haben gerade die Nachricht bekommen, dass sie notlanden musste. Aber bitte keine Aufregung, Leuven