
208 – Fee Nordens Kollege
Die tropische Hitze der letzten Wochen forderte ihre Opfer unter den Herzkranken und Kreislaufschwachen. Dr. Daniel Norden wurde in Trab gehalten und kam auch ins Schwitzen, aber er war gesund und vital, und er wurde nicht mürrisch oder reizbar.
In der Nacht hatte es ein schweres Gewitter gegeben, aber Abkühlung hatte auch das nicht gebracht. Der Boden dampfte. Der heftige Regen und der Sturm hatten die Rosen entblättert und auch die anderen Blumen recht zugerichtet. Die Norden-Kinder hatten es gleich am Morgen bekümmert festgestellt. Und Lenni stellte seufzend fest, dass das Thermometer schon am Morgen wieder auf 20 Grad geklettert war.
Aber es waren Schulferien, und die Kinder brauchten wenigstens nicht in der Schule zu schwitzen. Sie konnten im Swimmingpool plantschen, Fee war froh, dass sie alle drei so gut schwimmen konnten, dass sie da nicht dauernd hinterher sein musste. Die kleinen Zwillinge strampelten auf der schattigen Terrasse im Laufgitter. Da passte Lenni auf, und so konnte Fee unbesorgt zum Gärtner fahren, um neue Blumenstöcke zu holen, damit es nicht gar so trostlos ausschaute.
»Mami, kann Tom zu uns kommen?«, fragte Danny. »Seine Mutter spinnt doch wieder.«
»Du sollst das nicht sagen, Danny«, wies Fee ihren Ältesten zurecht.
»Wenn sie doch aber spinnt«, beharrte er. »Du ahnst ja nicht mal, was da manchmal los ist. Toni tut mir wirklich leid.«
»Ich fahre vorbei, wenn ich vom Gärtner komme, Danny«, versprach Fee.
»Da nimmt sie sich bestimmt zusammen«, sagte Danny. »Aber du glaubst gar nicht, was sie alles für einen Unsinn redet.«
Zu Übertreibungen neigte Danny eigentlich nicht, und