
201 – Die Jugendliebe
Mit flammenden Augen sah Sabine Petersen ihren Vater an. »Und ich sage dir nochmals, dass ich nicht mitfahre, wenn du diese blöde Ziege mitnimmst!«, stieß sie wütend hervor.
Dr. Helmut Petersen war blass geworden. »Mäßige dich, Sabine«, sagte er streng, aber doch bemüht, sie nicht noch mehr zu reizen. Sabine war fünfzehn und anscheinend in einer schwierigen Entwicklungsphase, doch bisher hatte Helmut Petersen nicht einsehen wollen, dass diese eingesetzt hatte, als Irene Matthei zum ersten Mal in sein Haus gekommen war.
Bisher hatte Sabine auch nur stummen Widerstand geleistet, Irene einfach ignoriert, und er hatte gehofft, dass sie zugänglicher werden würde, aber dieser Ausbruch besagte das Gegenteil.
»Wir werden uns mal ganz ernsthaft und auch in aller Ruhe unterhalten«, sagte er nun. »Ich muss jetzt weg.«
Sabine kniff die Augen zusammen. »Eil nur, eil nur«, höhnte sie, »wenn sie pfeift, musst du springen.«
»Ich habe eine wichtige Besprechung«, entgegnete er unwillig, und er ärgerte sich wegen dieser Rechtfertigung. Aber Sabine war sein einziges Kind, und er liebte seine Tochter. Bis vor einigen Monaten hatten sie sich ja auch prächtig verstanden, eben bis zu dem Tag, als die attraktive Irene Matthei in sein Leben getreten war.
Sabine blickte ihrem Vater grimmig nach, aber als sein Wagen davongefahren war, kamen ihr die Tränen.
Wenig später läutete es, Finni, die Haushälterin, kam aus der Küche.
»Lass nur, Finni, ich mache schon auf«, sagte Sabine. »Es wird Thomas sein. Er wollte mich zum Tennis abholen.«
Vor sich hin murmelnd ging Finni wieder in die Küche zurück. Es passte ihr nicht, dass der Thomas