
192 – Es gibt keinen anderen Weg
Es war ein lauer Frühlingsabend. Die Dämmerung sank herab. Fee Norden rief ihre Kinder, die noch im Garten herumtollten und kein Ende finden konnten, weil es endlich wieder einmal wärmer wurde.
»Kommt jetzt herein, es wird doch schon dunkel«, rief Fee zum zweiten Mal mahnend.
»Schau doch, Mami, es wird schon wieder hell«, rief Anneka.
»Ganz hell am Himmel«, rief nun auch Felix.
»Toll«, gab Danny seinen Kommentar dazu.
Fee blickte hinaus, und sie erschrak. »Feuer«, rief sie aus. »Da brennt es.« Ihr Schrecken war besonders groß, weil in dieser Richtung auch die Leitner-Klinik lag, und schon stürzte sie zum Telefon.
Claudia Leitner meldete sich so rasch, als hätte sie auf den Anruf gewartet.
»Reg dich nicht auf, Fee, das Sägewerk brennt, wir nicht«, sagte sie.
Das Sägewerk, dachte Fee, die Marls sind vom Pech verfolgt. Frau Marl hatte erst vor drei Tagen eine schwere Operation in der Behnisch-Klinik überstehen müssen.
Fee rief in der Praxis an. Da meldete sich Loni, die außer Atem schien.
»Bei den Marls brennt es«, sagte Fee.
»Wissen wir schon. Der Chef ist unterwegs. Es gibt ein paar Verletzte. Da werden Sie heute wieder lange warten müssen.«
Das war Fee Norden gewohnt, jetzt hoffte sie vor allem, dass ihr Mann mit heiler Haut davonkommen würde.
Das Sägewerk brannte lichterloh. Die Feuerwehr bemühte sich, die Flammen vom Wohnhaus fernzuhalten, da der Wind sie genau dorthin trieb.
Es war ein einziges Inferno, als Dr. Norden kam.
»An zwei Stellen hat es angefangen, das ist Brandstiftung«, sagte eine erregte Männerstimme. »Ich habe es genau gesehen.«
»Ich auch«, rief eine Frau, doch es klang an