
186 – Gib die Hoffnung nicht auf
»Liebe Güte, Sie auch noch!« rief Loni aus, als Jürgen Reding die Praxis betrat. »Heute geht es drunter und drüber. Entschuldigen Sie vielmals, Herr Reding, das ist mir so herausgerutscht.«
»Macht nichts, Loni. Ich wollte mich auch nur von Dr. Norden verabschieden und mich bedanken, daß er mich fit gemacht hat.«
»Wollen Sie jetzt wirklich mit auf den Achttausender?« fragte Loni skeptisch.
»Ich will es wagen. Auch meiner Schwester zuliebe, die um ihren Zukünftigen bangt. Und so ein Abenteuer bringt schließlich auch was ein, Loni.« Er sah sie mit blitzenden Augen an.
Schöne Augen hat er, dachte Loni. Wenn ich noch jung wäre…, aber weiter dachte sie nicht, denn er fragte: »Wie heißen Sie eigentlich mit Nachnamen, Loni?«
»Liebe Güte«, seufzte sie wieder, »das weiß ich manchmal schon selbst nicht mehr. Alle sagen halt nur Loni.«
»Aber ich muß Ihren Nachnamen wissen, damit ich Ihnen eine Karte schreiben kann.«
»Ja, wenn Sie das wollen. Enderle heiße ich. Hoffentlich kommen Sie gesund wieder, Herr Reding. Wenn ich Ihre Mutter wäre, würde mir schon doppelt bange sein.«
»Es kommt alles, wie es einem bestimmt ist, Loni«, sagte Jürgen. Er lächelte verschmitzt. »Ich habe eine lange Lebenslinie.«
»Zeigen Sie mal her, ich verstehe ein bißchen was davon. Mein Hobby«, sagte Loni.
Aber sie kamen dazu nicht mehr, denn Dr. Norden kam aus dem Sprechzimmer, und nun konnte sich Jürgen Reding von ihm verabschieden.
»Alle Impfungen gut überstanden?« fragte Dr. Norden.
»Bestens, und meine Apotheke ist auch im Koffer. Ich melde mich, Dr. Norden. Vielen Dank für alles.«
»Viel Erfolg und auf ein gesundes Wiedersehen, Herr Reding.«
Und