
158 – Sein Wunsch ging in Erfüllung
Dr. Daniel Norden hielt den Telefonhörer fest an sein Ohr gepreßt, weil er die leise Stimme am anderen Ende des Drahtes kaum vernehmen konnte. Sein Gesicht hatte einen wirklich ernsten, sehr nachdenklichen Ausdruck.
»Selbstverständlich komme ich, Victor«, sagte er. »Bitte, resigniere nicht!« Dann lauschte er wieder, und ein Zucken lief über sein gebräuntes Gesicht. »Ja, ich komme noch heute, es ist versprochen.«
Dann saß er minutenlang, in sich versunken, am Schreibtisch, bevor er seine Frau anrief. Fee meldete sich sofort. Sie hatte schon auf ihren Mann gewartet.
»Feelein, ich muß zur Riebeck-Klinik fahren. Es wird wohl ziemlich spät werden«, sagte er.
»Was ist los, Daniel?« fragte Fee bestürzt.
»Ich erzähle es dir später. Es ist nichts fürs Telefon«, erwiderte er.
Also wieder mal eine ganz ernste Geschichte, dachte Fee.
»Kommt Papi immer noch nicht?« fragte Danny, ihr Ältester.
»Er muß noch etwas erledigen. Wir essen jetzt, sonst wird es für euch zu spät«, sagte sie gedankenverloren.
»Will aber Papi Bussi geben«, meldete sich die kleine Anneka jetzt zu Wort.
»Das vergißt er bestimmt nicht, auch wenn ihr schon schlaft«, erwiderte Fee.
»Schlafe aber nicht, wenn Papi nicht da ist«, sagte Anneka weinerlich. Sie hatte wieder einmal eine ganz besonders anhängliche Phase, wie immer, wenn in der Praxis sehr viel zu tun war und ihr heißgeliebter Papi nie pünktlich zu Tisch erschien.
Dr. Norden war bereits auf dem Weg zur Riebeck-Klinik.
Durch die ganze Stadt mußte er, und da herrschte jetzt viel Verkehr. Doch der Anruf von Victor Wagner war so dringlich gewesen, daß er noch einen weiteren Weg auf sich genommen hätte.
Vic! Ein