
21 – Nur Dr. Norden kann uns helfen
Dr. Daniel Norden hatte an diesem trüben Novembertag schon eine ganze Anzahl von Hausbesuchen hinter sich gebracht. Es war schon Abend geworden, als er bei den Dürings ankam. Er hatte sich diesen Besuch als letzten aufgehoben, weil er dazu bis ins Nachbardorf fahren mußte. Man mutete ihm das nur in dringenden Fällen zu, aber diesmal hatte Monika Düring die Grippe so erwischt, daß sie nicht in die Praxis kommen konnte.
Er kannte die junge Frau schon lange, und ein bißchen hatte er auch dazu beigetragen, daß sie mit Jörg Düring glücklich geworden war. Monika hatte schwere Zeiten durchlebt.
Jetzt wurde sie geliebt, und, da sie nun das Bett hüten mußte, von ihrer gütigen Schwiegermutter liebevoll umsorgt. Recht mitgenommen war die zierliche junge Frau und konnte kaum aus den Augen schauen. Dr. Norden ließ gleich einige Medikamente da, damit ihnen der weite Weg zur Apotheke erspart bliebe.
»Ein paar Tage müssen Sie schon noch im Bett bleiben, Frau Düring«, erklärte Dr. Norden.
»Da paßt Mutti schon auf«, erwiderte Monika mit krächzender Stimme.
Die Mutti nahm eben das Telefon ab.
»Ja, er ist noch hier«, hörte man sie sagen, und dann rief sie Dr. Norden ans Telefon.