
15 – Eine Frau von Leid gezeichnet
Dr. Johannes Cornelius nahm seine Frau Anne in den Arm.
»So, mein Liebes, in dieser Saison wirst du entlastet«, sagte er zufrieden. »Frau Hansen hat eben angerufen. Sie kann morgen anfangen.«
»Das geht aber schnell«, sagte Anne Cornelius nachdenklich. »Meinst du nicht, daß wir uns etwas überstürzt entschieden haben?«
Sie hatte sich eigentlich gar nicht entscheiden können, als der Plan gefaßt wurde, eine Sekretärin einzustellen. Doch alle waren dafür gewesen, daß sie entlastet werden mußte.
Die Insel der Hoffnung erfreute sich großer Beliebtheit. Die Anfragen von Kranken, von psychisch und physisch Erschöpften waren kaum zu bewältigen. Nichts fiel Anne Cornelius schwerer als Absagen zu schreiben, da manche Briefe doch einem Hilferuf gleichzusetzen waren. Aber leider waren die Räumlichkeiten begrenzt, und die Insel war nicht so groß, daß man noch mehr bauen konnte.
Es hatte sich schnell herumgesprochen, daß man auf der Insel der Hoffnung nicht nur Genesung suchen, sondern auch finden konnte. Propaganda brauchten sie schon lange nicht mehr zu machen.
Auf diesem himmlischen Stückchen Eiland ruhte der Segen Gottes. Das dachten Johannes und Anne Cornelius oft.
Es waren auch eine beträchtliche Anzahl von Bewerbungen eingegangen, als Isabel die Annonce hatte einrücken lassen.