
75 – Mutterliebe- ein neues Wort für Lorena
»Was gibt’s denn heute?«, fragte Dr. Leon Laurin erstaunt, als seine Frau Antonia den Fernsehapparat einschaltete.
»Benedikta Morell in ihrer neuesten Fernsehrolle. Hast du es schon wieder vergessen? Das wollten wir uns doch nicht entgehen lassen.«
Dr. Leon Laurin kannte sie als Patientin, und da konnte man sich nicht so sehr für sie begeistern. Sie hatte sich in der Prof.-Kayser-Klinik schon mehreren Operationen unterziehen müssen, und jedes Mal begleiteten sie erleichterte Seufzer, wenn sie entlassen wurde. Sie verursachte überall, wo sie in Erscheinung trat, Wirbel.
Auf dem Bildschirm wirkte sie faszinierend, das musste auch Leon Laurin zugeben. Es war zudem ein anspruchsvoller Fernsehfilm, wenn auch das Thema nicht neu war.
»Ich kenne sie als Patientin, wenn sie, keineswegs begehrenswert, vor mir liegt. Ich gehöre nicht zu ihren Fans, meine allerliebste Antonia. Und wenn ich dich mit ihr vergleiche, die Lebensjahre in Betracht ziehend, muss ich doch bemerken, dass du bedeutend besser abschneidest«, bemerkte Leon.
»Ich trage mein Alter mit Würde«, lachte Antonia auf.
»Bei dir kann man doch nicht von Alter reden, Herzallerliebste«, scherzte er. »Und wenn man euch ungeschminkt nebeneinander stellt, stellen würde«, berichtigte er sich rasch, »dann würde sie sich in ein Mauseloch verkriechen müssen.«
Zärtlich nahm er sie in die Arme.
»Du wirst immer schön sein, auch noch als Urgroßmama, mein Liebstes. Es ist Schönheit, die aus der Seele kommt und von der Persönlichkeit geprägt wird. Als Ehefrau und Mutter bist du auch nicht zu schlagen. Was soll ich jetzt noch sagen?«
»Nichts mehr. Und du bist einfach vollkommen«, sagte sie leise, ihn zärtlich küssend.
*
Benedikta