
70 – Prof. Rosmann, der Kollege aus Amerika
Als Dr. Leon Laurin seiner Patientin Eva Bachmann Anfang Dezember bestätigen konnte, dass ihre Hoffnung auf ein Kind nun endlich in Erfüllung gehen sollte, war es das schönste Weihnachtsgeschenk für sie und ihren Mann.
Acht Jahre waren Eva und Frank Bachmann verheiratet. Sie hatten sich von Anfang an Kinder gewünscht. Monat um Monat, Jahr um Jahr war vergangen, ohne dass ihnen dieser Wunsch erfüllt wurde.
Eva gab die Hoffnung aber nicht auf. Bei vielen Ärzten hatte sie Rat und Hilfe gesucht, bis sie dann zu Dr. Laurin kam.
Vor zwei Jahren hatte sich der bekannte Architekt Frank Bachmann in dem Münchener Vorort ein schönes Haus gebaut. Eva zuliebe, die in München aufgewachsen war und deren Eltern hier lebten, war er das Wagnis eingegangen, denn in seiner Heimatstadt Bremen hatte er sich längst einen Namen gemacht. Beruflich blieb ihm das Glück dann allerdings auch hier treu. Er konnte sich über einen Mangel an Aufträgen nicht beklagen.
Und Eva war nicht mehr soviel allein. Sie konnte mit ihren Eltern und ihren Geschwistern zusammen sein.
Es war gewiss nicht so, dass es in ihrer Ehe jemals Schwierigkeiten gegeben hätte. Sie waren durch eine tiefe, unzerbrechliche Liebe gebunden. Dr. Leon Laurin wusste das, und gerade deshalb fand auch er es so traurig, dass diese Ehe kinderlos geblieben war.
Eva war achtzehn Monate seine Patientin. Er hatte ihr gesagt, dass sie viel Geduld aufbringen müsse, sollte seine Behandlung Erfolg haben. Eva hatte Geduld. Sie hatte diese schon lange Jahre bewiesen.
Sie war zweiunddreißig geworden, bis sich diese bewundernswerte Geduld nun bezahlt machte.
»Wie