
165 – Eine Lüge war die Basis
Es war einer jener Eingriffe, die Chefarzt Dr. Laurin stets ein wenig traurig stimmten – eine Hysterektomie.
Aber in diesem Fall kamen die Ärzte an dem radikalen Eingriff nicht vorbei. Schon bei der ersten Untersuchung hatte Dr. Laurin eine verdickte Gebärmutter ertasten können, und die genauere Untersuchung – insbesondere der Befund des Histologischen Institutes – hatten ergeben, dass eine Totaloperation erforderlich war.
Dr. Laurin scheute im Grunde genommen vor einem solchen Eingriff stets zurück, weil durch ihn die Patientin nie mehr Kinder bekommen konnte. Ein kleiner Trost war für ihn, dass die Patientin, die er gerade operierte, bereits drei Kinder hatte.
Das machte den Ärzten ihre Arbeit ein wenig leichter.
Die Patientin befand sich in einem guten Allgemeinzustand, sodass Dr. Laurin und der Chefarzt der Chirurgischen Abteilung Dr. Sternberg die Operation ohne Sorgen beginnen konnten. Tatsächlich gab es keinen Zwischenfall.
Dr. Sternberg arbeitete geschickt und schnell wie immer, und als es vorbei war, wurde die noch tief in Narkose liegende Frau auf einem Rollbett zur Wachstation gebracht.
Dr. Laurin, Dr. Sternberg und sein Assistent Dr. Hillenberg standen im Waschraum und schrubbten sich die Hände.
»Das hätten wir also mal wieder«, sagte Dr. Hillenberg. Er war mit Moni, der hübschen Sekretärin von Dr. Laurin, verheiratet, und die beiden führten eine glückliche Ehe.
»Ja, das hätten wir mal wieder«, meinte Dr. Laurin. »Ich bin bloß froh, dass es keine Zwischenfälle gegeben hat.«
Dr. Hillenberg warf ihm einen Seitenblick zu. »Sie haben schlechte Laune, Chef, oder?«, fragte er.
»Nach einer Hysterektomie hat er immer schlechte Laune«, bemerkte Dr. Sternberg.
»Weil es etwas so Endgültiges