
162 – Ich will nur vergessen
Patrick Heym drückte dem Taxifahrer einen Fünfzigeuroschein in die Hand. »Der Rest ist für Sie«, sagte er mit etwas schwerer Stimme, die verriet, dass er wieder einmal zu viel getrunken hatte. Aus diesem Grund hatte er für die Heimfahrt ein Taxi genommen.
»Vielen Dank, der Herr, kann ich gut gebrauchen. Morgen geht es nämlich in Urlaub.«
Dass die Leute immer so viel reden müssen, dachte Patrick. Sein Kopf schmerzte. Es war mal wieder eine lange Nacht gewesen, dazu nicht mal eine besonders amüsante.
Der Morgen dämmerte. Langsam ging Patrick den Weg zu seinem Bungalow, um dann wie erstarrt stehen zu bleiben. Fast wäre er über ein Paar Beine gestolpert. Er glaubte an Halluzinationen zu leiden.
So betrunken kann ich doch gar nicht sein, dachte er. Als er sich niederbeugte, wurde ihm schwarz vor Augen, denn zu den Beinen gehörte eine schlanke, weibliche Gestalt, deren Gesicht von Blut verkrustet und kaum erkennbar war. Panik ergriff Patrick, und sein Herz klopfte so heftig, dass er den Puls des Mädchens nicht fühlen konnte. Erst ein leises, gequältes Stöhnen verriet ihm, dass noch Leben in dem Findling war.
Er lief zum Haus und schloss die Tür auf. Er rief nach seiner Hausgefährtin Lena, die ihn mütterlich betreute, aber dann fiel ihm ein, dass sie für zwei Tage zu ihrer Schwester gefahren war.
Er hastete zurück und hob das Mädchen auf. Es musste ein junges Mädchen sein, denn die Gestalt war leicht und zierlich. Vielleicht hätte ich zuerst die Polizei rufen sollen, ging es ihm durch den Sinn, als er die