
141 – Wo sind meine Wurzeln?
»In London ist bestimmt noch viel schlechteres Wetter als bei uns«, sagte Kyra, Dr. Laurins Jüngste, unwillig.
»Vom Wetter werde ich sowieso nicht viel merken, und morgen Abend bin ich schon wieder zu Hause«, meinte Dr. Laurin.
»Und wenn die Maschine gar nicht landen kann, oder wenn sie morgen nicht starten kann, Papi?«, fragte Kyra besorgt.
Es behagte ihr gar nicht, dass ihr geliebter Papi mal wieder verreiste.
»Bald ist sowieso schon wieder ein Gynäkologenkongress in München«, mischte sich nun auch Kevin ein, der es ebenfalls höchst überflüssig fand, dass sich sein Vater auf Reisen begab, nur um Kollegen zu treffen.
»Dr. Atkins und Dr. Warren können nicht nach München kommen«, erklärte Leon, »und ein Gespräch mit ihnen bedeutet mir mehr als ein mehrtägiger Kongress.«
»Mehr als du können sie auch nicht«, stellte nun Konstantin fest, und seine Zwillingsschwester nickte dazu.
»Auf geht’s«, sagte Konstantin, als der Wagen kam, von Clemens Bennet gesteuert, der seinen Schwiegersohn Dr. Lars Petersen und Dr. Laurin zum Flugplatz bringen wollte.
Es war sieben Uhr morgens, und noch lösten sich die Nebelschwaden nicht vom Boden.
»Bleib sauber, Papi«, sagte Konstantin rau.
»Frechdachs«, lachte Leon. »Ärgert mir Mami nicht.«
»Tun wir nie«, flüsterte Kyra weinerlich.
Den Abschiedsküssen folgte eine triste Stimmung im Haus Laurin. Es war doch ein Unterschied, ob der Papi nur zur Klinik fuhr oder eben nach London flog.
Auch in der Prof.-Kayser-Klinik vermisste man den Chef. Operationen waren nicht angesetzt worden. Die Visite fand früh statt, und immer schallte Dr. Lenz und Dr. Thiele die Frage entgegen, wo denn Dr. Laurin sei.
Besonders ungnädig war Frau Wollin,