
136 – Eine falsche Schwester im Team?
»Schwester Romy – bitte zu Frau Behrend!«, rief Schwester Marie der jüngeren Kollegin zu.
Sie selbst hatte es eilig, ins Geburtszimmer zu kommen, in dem Simone Ress auf ihr drittes Kind wartete.
Simone hatte darauf bestanden, dass Schwester Marie bei ihr war wie auch bei den früheren zwei Geburten. Sie war allerdings nicht die einzige Patientin, die auf Maries beruhigender Nähe bestand.
Es war jetzt bald so weit, aber Simone war noch ganz locker. Sie erzählte Marie von ihren beiden anderen Kindern. Sie war eine Bilderbuchmutter, und aus jedem Wort, jedem Lächeln sprach die Liebe zu ihren Kindern und ihrem Mann.
Niemand, der sie nicht von damals kannte, hätte es für möglich gehalten, dass sie noch vor sechs Jahren ein gesuchtes und hoch dotiertes Mannequin gewesen war. Als der Architekt Toni Ress dann in ihr Leben trat, gab es nichts Wichtigeres mehr für sie.
Sie war eine sympathische Frau voller Anmut und mit einer Ausstrahlung, die jeden gefangen nahm.
»Ich glaube, es geht los«, sagte sie, noch völlig ruhig, und Marie wollte nun doch lieber Dr. Laurin verständigen.
Er kam auch sofort.
Währenddessen ertrug Schwester Romy geduldig Verena Behrends Tränen.
Sie war derzeit die schwierigste Patientin auf der gynäkologischen Station der Prof.-Kayser-Klinik. Sie hatte sich einer Hysterektomie unterziehen müssen, die leider mit Komplikationen verbunden gewesen war. Diese hatte auch Dr. Laurin nicht voraussehen können, da Verena entgegen strenger Ermahnung am Abend vor der Operation noch kräftig genascht hatte.
Sie war nicht nur eine Naschkatze, sie aß auch für ihr Leben gern. Jetzt jammerte sie, weil sie nichts zu essen bekam.
»Es