
126 – Arian muss gerettet werden!
Jennifer Tovey kam regelmäßig zur Routineuntersuchung in die Prof.-Kayser-Klinik, wenn sie ein Gastspiel in München gab. Sie war eine sehr bekannte Schauspielerin und konnte sich vor Angeboten nicht retten.
Vor vier Jahren hatte sie unter der Obhut Dr. Laurins ihren Sohn Arian zur Welt gebracht. Sieben Monate später war ihr Mann Alec Tovey an Krebs gestorben. Es war ein besonders bösartiger Lymphdrüsenkrebs gewesen.
Zu dieser Zeit hatten die Ärzte in der Prof.-Kayser-Klinik herausgefunden, dass Alec nicht der Vater von Arian sein konnte.
Der Schwerkranke hatte seine letzten Lebenswochen auf der Chirurgischen Station der Prof.-Kayser-Klinik verbracht.
Sie hatten ihr Wissen jedoch für sich behalten, und Jennifer hatte kein Wort über Arians richtigen Vater verloren.
Sie war eine schöne Frau, voller Anmut und von einer Ausstrahlung, die ihre Wirkung auf niemanden, der mit ihr zu tun hatte, verfehlte. Aber sie war auch eine kluge Frau, die ihre Vorzüge nicht bewusst einsetzte. Sie legte es nicht auf Wirkung an, und so war sie auch Dr. Laurin eine Patientin, für die er gern mehr Zeit aufbrachte.
An diesem Tag hatte sie mehrmals auf ihre Armbanduhr geblickt, und sie sagte dann auch, dass sie gehen müsse.
»Ich muss Arian vom Kindergarten abholen«, erklärte sie. »Norma ist heute beim Zahnarzt, das dauert länger. Bei mir ist doch hoffentlich alles in Ordnung?«
»Es ist nichts Gegenteiliges festzustellen. Aber ich würde mich dennoch freuen, Sie nochmals zu sehen, bevor Sie wieder weiterwandern.«
»Ich bin des Herumziehens müde geworden«, erwiderte sie. »Ihnen will ich es verraten, dass ich mich ganz in Ihrer Nähe niederlassen werde, wenn es heute