
101 – Wie ein Lied in meinem Herzen
»Sieh nur!« Antonia Laurin zog ihren Mann ans Fenster und deutete hinaus. »Konstantin und Kaja haben für mich eingekauft.«
Dr. Leon Laurin beobachtete die Zwillinge, die mit Plastiktüten beladen auf das Haus zukamen. Der Arzt legte den Arm um die Schultern seiner Frau und sagte lakonisch: »Und wie immer sind sie geteilter Meinung.«
Gleich darauf flog die Tür auf, und Kaja rief vorwurfsvoll: »Du hättest ja Papiertüten verlangen können. Außerdem sind sie billiger!«
»Warum denn immer ich?«, maulte Konstantin. »Du hast ja eingekauft. Ich durfte es nur nach Hause tragen. Außerdem wollte ich dir mit meinen Worten klarmachen, dass Papiertüten umweltfreundlicher sind als dieses Plastikzeug.«
Die Zwillinge begrüßten ihre Eltern mit einem lässigen »Hallo«, und Kaja begann sofort, sich über ihren Bruder zu beschweren.
»Den ganzen Weg über motzt er schon. Bloß wegen der paar albernen Tüten.«
»Ist doch auch wahr!«, wehrte sich Konstantin. »Jeder redet von Umweltschutz, und dann verlangt sie das Zeug hier.« Damit warf er einen abfälligen Blick auf die Tüten.
»Was würdet ihr davon halten, wenn ihr in Zukunft eine der Einkaufstaschen nehmen würdet, die in der Küche stehen?«, fragte Antonia Laurin.
»Die haben wir vergessen«, antworteten die Zwillinge wie aus einem Mund und brachten die Lebensmittel in die Küche.
»Na, wenigstens sind sie sich in diesem Punkt einig«, lachte Leon Laurin. »Eigentlich wollte ich dir gerade erzählen …«
»Was ist denn das?« Konstantin war zurückgekommen und hob lauschend den Kopf.
Hinter ihm tauchte nun auch Kaja auf. »Kyra übt«, stellte sie fest.
»Freiwillig?« Konstantin schaute seine Eltern überrascht an.
Auch Antonia und Leon Laurin hörten das Klavierspiel, das